Im Rahmen der wahnsinnig tollen, tiefen und doch spielerisch leichten Erfahrungstage «Boden bereiten» von Common Ground haben die Future Readies Bak-Heang Ung, Severin von Hünerbein und Oliver Müller am letzten Donnerstag Morgen ein U-Lab mit der Leitfrage «Wie sieht das System für Veränderung in Organisationen aus?» durchgeführt.
3D-Modelling war in diesem U-Lab die Methode der Wahl, da unsere Absicht darin bestand, ein System in einem Modell 1 sich selber von aussen sehen zu lassen und sich in ein Modell 2 zu ver(h)wandeln, das von einer möglichen Zukunft informiert wird. Theorie U nimmt an, dass ein System erst durch diese Aussensicht sich in seinen Herausforderungen wahrnimmt und sich zu ändern bereit ist.
«Make the system see itself to change its own consciousness»
Oft modellieren Menschen ein gemeinsames System, das Team, die Organisation, den Markt. In diesem Experiment war spannend zu beobachten, wie Menschen, die sich nicht kannten und sehr unterschiedliche Wahrnehmungen des Systems der Veränderung in ihren jeweiligen Organisationen trotzdem zu mannigfaltigen Einsichten gelangen.
Eine Stärke der Theorie U ist es, die Verbindung zwischen individueller Betroffenheit und kollektiver systemischer Zusammenhänge herzustellen. Auch in diesem U-Lab hat dies ausserordentlich gut funktioniert. Im Journaling und in der Stille nach dem 3D-Modelling fanden die Teilnehmenden die Zeit und Ruhe, sich den eigenen Erkenntnisse bewusst zu werden.
Ressourcen
In der Schlussrunde haben wir die Erkenntnisse geteilt und auf dem Mural geerntet: «Ein Wurm ist aufgetaucht», «gesellschaftliche Erschöpfung», «eine Schildkröte», «Unterstützung durch Luft und Ruhe», «Ich bin Teil des ganzen Systems», «Serious Play», «Körperliche Reaktion zwischen Modell 1 und 2», «Exposure der Dinosaurier» sind einige sehr persönliche Statements. Wir teilen hier gerne die Resultate, Bedeutung entsteht aber im U-Prozess selbst und ist individuell wie auch kollektiv nur für die Menschen in der Gruppe wirklich fassbar.
Auf demselben Mural findest du Ressourcen und Links zu Theorie U, 3D-Modelling und zu einem möglichen umfassenden U-Prozess an unserem eigenen Beispiel visuell dargestellt. Dort hat es auch unsere Überlegungen zum Gestalten des halbtägigen U-Labs als Inspiration für Facilitator:innen und Organisationsentwickler:innen.
Nächstes U-Lab
Am 26.9. führen wir ein weiteres U-Lab zu tiefgreifendem Wandel in Organisationen durch. Auch sehr erfahrungsbasiert, dieses Mal mit der Stuck-Exercise, einer der Hauptmethoden von Theory U, anstelle des 3D-Modellings. Wer mit uns gerne in einen Dialog zu Theorie U einsteigen möchte, dies ist eine tolle Gelegenheit.
Foto-Protokoll
Fotos des Anlasses inkl. die 3D-Modelle mit den Notizen drauf findest du auf dem Fotoalbum der Erfahrungstage. Dort hat es auch Impressionen der anderen Workshops, Teilete und des Abschlusses. Vielleicht bist du nächstes Jahr ja auch dabei bei den Erfahrungstagen.